Bericht zur Jahreshauptversammlung 2022



Einladung zur 38. Jahreshauptversammlung
Liebe Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit lädt Sie die Vorstandschaft herzlich zur 38. Jahreshauptversammlung des Fördervereins Bergbaumuseum Achthal e. V. ein.

Termin: Freitag, 01. April 2022, 19.oo Uhr, Gasthof „Zur Post“, Neukirchen
Tagesordnung:
1. Eröffnung, Begrüßung
2. Gedenken der verstorbenen Mitglieder
3. Bericht des 1. Vorsitzenden, Vorschau auf 2022
4. Kassenbericht
5. Bericht der Kassenprüfer mit Entlastung der Vorstandschaft
6. Beitragserhöhung
7. Ehrungen
8. Kuratorin Dr. Ulrike Laufer: Stand der Arbeiten an neuer Dauerausstellung
9. Frau Julia Moderegger: Museum als Drehscheibe in Biosphärenregion BGL
10. Vortrag Prof. Günther E. Thüry: „Das Eisen vom Teisenberg und die Zeit der alten Römer“
11. Grußwort Erster Bürgermeister, Thomas Gasser
12. Verschiedenes, Anfragen aus den Reihen der Mitglieder

Wir würden uns sehr über Ihre Teilnahme an dieser Hauptversammlung freuen und
grüßen Sie mit einem herzlichen „Glück auf!“,
Roland Klosa
(1. Vorstand)


Auszüge aus dem Versammlungsprotokoll
1. Eröffnung und Begrüßung
Vorsitzender Roland Klosa eröffnet um 19:10 Uhr die 38. Jahreshauptversammlung und stellt die Beschlussfähigkeit fest. Er begrüßt:
Thomas Gasser (Erster Bürgermeister), Georg Quentin (3. Bürgermeister), die anwesenden Gemeinderäte, die Leiter der befreundeten Museen (Maxhütte Bergen – Dr. Felix Egloff, und Naturkundemuseum Siegsdorf - Dr. Robert Darga), Frau Dr. Laufer (Kuratorin) mit Ehemann, Prof. Dr. Thüry (Historiker), Dr. Monika Konnert (Presse), alle anwesenden Mitglieder, Ehrengäste, Freunde und Gäste des Fördervereins Bergbaumuseum Achthal e. V. und die Neumitglieder des letzten Jahres (persönlich anwesend – das neuste Mitglied Gemeinderat Felix Gasser).
Mitgliederentwicklung:
Stand 31.12.2020: 501 Mitglieder
Verstorben: 16
Austritte: 6
Neueintritte: 6
Stand 31.12.2021: 485 Mitglieder
2. Gedenken der verstorbenen Mitglieder
Ehrendes Gedenken an die in 2021 verstorbenen Mitglieder des Vereins.


3. Bericht des 1. Vorsitzenden über das abgelaufene Geschäftsjahr 2021;
Vorschau auf 2022

Roland Klosa dankt zuvorderst dem Team der Vorstandschaft und dem erweiterten Mitarbeiterkreis. Roland Klosa dankt auch der Marktgemeinde Teisendorf für die gute Zusammenarbeit, insbesondere Andy Wankner (Hauptamtsleiter) und Bürgermeister Thomas Gasser, sowie dem Baureferat und den Gemeindeangestellten. Ein Dank geht auch an die Kuratorin Dr. Ulrike Laufer aus Essen und ihrem Ehemann Andreas. Zu danken ist auch der Diplom Bibliothekarin Vroni Mühlbacher. Sie ist für die umfangreiche Digitalisierung der Bibliothek und literarischer Schriften und Unterlagen zuständig. Unterstützt wird sie dabei von der jungen Mitarbeiterin Sandra Puchta. Ein Dank gilt auch Edgar Leber für seine umfangreichen Hausmeistertätigkeiten.
Aktivitäten 2021
Danach warf Roland Klosa einen Blick auf die Aktivitäten in 2021, die coronabedingt weitestgehend ausgefallen sind. Allerdings konnte im Spätherbst ein „Museums-Aller-Letzt“ stattfinden, wo sich zu einem gemütlichen Beisammensein (vor allem am Vorplatz) zahlreiche Besucher einfanden, die ein
letztes Mal die Ausstellung ansehen konnten, wie sie bisher bestanden hat. Ausblick und Termine 2022: Aktualisierung & Neuausrichtung der Dauerausstellung:
Folgende Meilensteine sind bereits abgearbeitet.
1: Machbarkeitsstudie (10/2018)
2: Grobkonzeption (01/2020)
3: Feinkonzeption (09/2020)
4: Auswahlverfahren Gestalter (05/2021)
5: Auftragsvergabe an LIQUID | Agentur für Gestaltung (06/2021)
6: Fertigstellung Konzept Wandabwicklung (03/2022)
An dieser Stelle präsentiert Roland Klosa das neue visuelle Erscheinungsbild: und erklärt dabei die Wortfindung und die drei Symbole, welche in der kommenden Dauerausstellung ebenfalls genauer erläutert werden. Der in schwarzer Blockschrift gefasste Schriftzug „EisenReich“ verweist auf den regional konzentriert vorkommenden Bodenschatz Eisen, lässt aber auch Raum für Interpretationen. Die drei eisenfarbenen Bildelemente greifen zurück auf das bereits im 16. Jahrhundert verwendete „Logo“ der ehemaligen Hochadeligen Gewerkschaft mit Krone, Schlägel und Eisen als Bergbausymbol sowie das alte alchemistische Symbol für Eisenerz. Darunter findet sich in deutlich kleinerer Schrift die heute „eingebürgerte“ Bezeichnung „Bergbaumuseum Achthal“.
Vorschau auf das laufende Jahr 2022:
• Ausschreibung Einzelgewerke
• alle Texttafeln erstellen & übersetzen
• bauliche vorbereitende Maßnahmen
• Beginn Einbau Wandabwicklungen & Medienstationen
• Beendigung Erfassung / Einrichtung unserer Bibliothek
• Programm für Bildungswerkstatt Museum Achthal 2022
• Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit/Werbung/Tourismus
• Webseite überarbeiten
Es sei an dieser Stelle auch an die Einrichtung einer „volkstümlichen Heimatstube“ erinnert, die als allgemeiner Museumstreff und für Gruppenabende genutzt werden kann. Zudem plant der Verein die Einrichtung einer „Kinderwerkstatt“ in der jetzigen Garage. Für die Gestaltung des Vorplatzes konnte der Obst- und Gartenbauverein Oberteisendorf gewonnen werden, der die Bepflanzung, die Gestaltung von Aufenthaltsflächen, ein Insektenhotel
und vieles andere mehr übernimmt. An dieser Stelle möchte Vorstand Klosa Werbung machen, für weitere projektbezogene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Seien sie engagiert“!
Folgend Veranstaltungstermine stehen auch schon fest:
Maiandacht: Sonntag, 29. Mai 2022
Kirtag: Sonntag, 7. August 2022
Barbara-Feier: Sonntag, 4. Dezember 2022


4. Kassenbericht
Kassierin Manuela Leber trägt den Kassenbericht vor, erläutert die wesentlichen Einnahmen und Ausgaben und berichtet über die Kassenstände.
(diese Zahlen nicht im Internet präsentieren)
Saldovortrag 2021 18.191,94
Einnahmen 16.169,04
Ausgaben 19.688,12
Endbestand 2021 14.682,86
Ergebnis 2021 -3.519,08


5. Bericht der Rechnungsprüfer und Entlastung der Vorstandschaft
Hans Reiter und Ludwig Mayer haben die Kasse im Museum, alle Unterlagen sowie die Kontoauszüge geprüft. Bei der sehr übersichtlichen Buchführung war alles bestens in Ordnung, es habe keine Beanstandungen gegeben. Die Unterdeckung resultiert im Wesentlichen aus den fehlenden Veranstaltungen und dringend notwendige technische Erneuerungen, sowie aus dem Ankauf eines sehr gut erhaltenen, rund 200 Jahre alten Original Warenkatalogs der Carolinenhütte Achthal. Hans Reiter bittet die Versammlung, den Kassier sowie den gesamten Vorstand zu entlasten. Dies erfolgt ohne Gegenstimme. Roland Klosa bedankt sich bei den beiden Kassenprüfern für die Prüfung und bei der Versammlung für die Entlastung der Vorstandschaft.

6. Beitragserhöhung
Roland Klosa präsentierte die bisherigen Beitragssätze:
1997 18 DM
2002 10 €
2012 12 €
2022 18 €
Dies erläutert er an folgendem Beispiel: 2022 plus 50 Cent / Monatlich = 1 Semmel!
Die Beitragserhöhung auf 18 € wurde per Handzeichen einstimmig beschlossen.

7. Ehrungen
25 Jahre hielten uns folgende Mitglieder die Treue:
Anni Hunklinger
Eisl Karl-Anton
Gasser Stefan
Haigermoser Herbert
Lamminger Hans
Meyer Gisela
Willberger Gregor
Maier Franz
Der Vorstand dankt allen für Ihre Treue und sendet Urkunde und Abzeichen jeweils separat zu.
Zudem stellt er der Versammlung die Ernennung zu einem Ehrenmitglied vor:
In Anerkennung und zum Dank
für seine Treue, langjährige Mitgliedschaft und
insbesondere für seine Unterstützung als großherziger Mäzen
ernennen wir
Herrn Dipl. Volkswirt und Vorstand der Eva Mayr-Stihl Stiftung
Robert Mayr
zu unserem
Ehrenmitglied
Aus privaten Gründen konnte Robert Mayr, der jetzt in Waiblingen zuhause ist, nicht bei der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Fördervereins anwesend sein. Vorstand Roland Klosa wird nach Waiblingen fahren, um dem Museumsfreund und Vorstand der Eva Mayr-Stihl Stiftung die Ehrenurkunde persönlich zu überbringen.

8. Kuratorin Dr. Ulrike Laufer: Stand der Arbeiten an neuer Dauerausstellung
Kuratorin Dr. Laufer beginnt ihren Vortrag mit der Vorstellung ihrer Person und den wesentlichen beruflichen Stationen, die sie vor allem als Expertin zur Neuausrichtung und Gestaltung von Museen qualifiziert. In ihrem Vortrag erinnert sie auch an die großen MACHER für die Neugestaltung der Dauerausstellung: Sepp Winkler (mit den hochinteressanten Unterlagen seines Nachlasses), Roland Klosa als sehr engagierten Vorstand, Thomas Gasser als ersten Bürgermeister der Gemeinde Teisendorf, sowie Dr. Maria Erker als Museumspädagogin. Dann stellt Frau Dr. Laufer kurz die Agentur für Gestaltung LIQUID vor, die den Zuschlag für die Neugestaltung des Bergbaumuseums Achthal erhalten hat. Anhand einzelner Exponate erklärt sie den Zuhörerinnen und Zuhörern noch die zukünftige Darstellung. Schwerpunkt wird sein „Geschichten zu erzählen“. Dabei kommen historisch Figuren vor, welche die Rolle der Protagonisten übernehmen. „Wir wollen über Bergbau und Arbeit sprechen und dabei herausheben, dass die Menschen das Wichtigste waren“, so Laufer. Arbeiter, Gewerker und vor allem auch Frauen soll eine Stimme gegeben werden, so dass durch sie die Geschichte des Achthals lebendig wird. Im Erdgeschoss soll die frühere Geschichte aus den Anfängen bis ca. 1800 erläutert werden, die neuere Geschichte und das soziale Umfeld mit den dazugehörigen Menschen findet im Obergeschoss statt. Sie beruhigt dabei die anwesenden Mitglieder, dass ein Großteil der bisherigen Sammlung auch in der neuen Dauerausstellung vorhanden sein wird. Aber es kommen ein paar Neuerungen hinzu, sowie die vollkommen überarbeitete mediale Darbietung.


9. Frau Julia Moderegger: Museum als Drehscheibe in Biosphärenregion BGL
In einem kurzen Referat erläutert Frau Moderegger die Einbeziehung des Bergbaumuseums Achthal in die Biosphärenregion BGL, insbesondere für die Drehscheibe in der Marktgemeinde Teisendorf. „Holz- und Erz in Verbindung mit einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen soll sich durch das Museum ziehen“, so Moderegger. Es geht dabei um die Darstellung einer Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Im und am Museum soll dies in drei Teilbereichen dargelegt werden:
• Außenbereich (nachhaltige Gestaltung)
• Im Foyer (Bedeutung der Biosphärenregion BGL)
• Raum 18.1. (spezifische Darstellung nachhaltiger Entwicklung in der Region)


10. Vortrag Prof. Dr. Dr. h. c. Günther E. Thüry:
„Das Eisen vom Teisenberg und die Zeit der alten Römer“ Vorstand Roland Klosa freut sich besonders, an diesem Abend, Herrn Prof. Günther Thüry begrüßen zu dürfen, der auch Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Museums ist. Prof. Mag. Dr. Dr. h. c. Günther E. Thüry lehrt an der Abteilung Alte Geschichte am Fachbereich Altertumswissenschaften der Universität Salzburg. Er studierte Ur- und Frühgeschichte, Latein und Altgriechisch an der Universität Tübingen und der Universität Basel. Seit 2000 hat er in Österreich, Deutschland und Ungarn eine zweistellige Anzahl von Ausstellungen konzipiert und organisiert. Seine Publikationen reichen vom Schulbuch über populärwissenschaftliche Schriften bis hin zu fachwissenschaftlichen Beiträgen. Im Archäologiepark Carnuntum hat er zwei Gärten rekonstruiert. 2007 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Basel verliehen. Seinen Vortrag beginnt er mit einem „großen Rätsel“, nämlich wann begann eigentlich die Eisengewinnung in der Region am Teisenberg. Es wird zwar stets vermutet, dass wohl diese  Eisenvorkommen schon bei den Kelten und Römern bekannt sein mussten, doch wissenschaftliche Beweise gibt es bislang dafür nicht. Der erste urkundliche Nachweis existiert erst seit dem 11. Jahrhundert. In seinem Vortrag nähert er sich diesem Thema auf eine etwas andere Weise heran, nämlich durch eine römische Inschrift, welche im Dechantshof Teisendorf im ehemaligen Pferdestall eingemauert war. Das Original kam 1804 in das Salzburger Museum, wo es seither „verwahrt“ wird. Es handelt sich dabei um eine Grabplatteninschrift eines römischen Ehepaares und ihres 13- jährigen Sohnes. Der Familienname Quintus SEPTUEIUS deutet auf eine Großpächterfamilie hin, welche die Römer zur Steuereintreibung für Eisenerzeugung und -Produkte bestellt haben. Diese Erkenntnis erläutert Prof. Thüry anhand eines Säulenfundstückes in Kärnten, welches ebenfalls auf einen Steuerpächter namens SEPTUEIUS für Eisengewinnung verweist. Durch die Beschreibung des Einzugsgebietes Noricum, Pannonien und Dalmatien, dass diese Steuerpächterfamilie SEPTUEIUS durchaus auch für die Eisengewinnung in unserer Gegend zuständig war. Wenn man dann noch den Fundort und die Nähe zur alten Römerstraße (Hauptverbindung zwischen Juvavum Salzburg und Bedaium Seebruck), als Hauptverkehrsachse betrachtet, könnte zumindest der indirekte Schluss gezogen werden, dass Eisengewinnung in unserer Gegend bei den Römern bekannt war. Der Vortrag von Herrn Prof. Thüry, gewürzt mit manchen humorvollen Einlassungen, fand großen Beifall bei den anwesenden Mitgliedern. Spontan hat Vorstand Roland Klosa, Herrn Prof. Thüry gebeten, doch sein Wissen auch ein einem spannenden Vortrag im Rahmen der Bildungswerkstatt des Museums darzulegen. Dazu ist Herr Thüry gerne bereit.


11. Grußwort: Erster Bürgermeister Thomas Gasser
Das Schlusswort hatte Bürgermeister Thomas Gasser als Gemeindeoberhaupt und als „Hausherr“ des gemeindeeigenen Museums. Er dankte allen, vor allem aber Roland Klosa, für sein enormes Engagement zur Modernisierung des Museums als wichtige Kulturstätte für die Marktgemeinde. „Wir als Gemeinde sind froh, dass wir für diese Arbeit einen Förderverein hinter uns haben, der tatkräftig mithilft, dieses Juwel auf Vordermann zu bringen“, so Gasser. Es sei wichtig, Dinge weiterzuentwickeln. Dies sei keine Kritik an der wertvollen Arbeit des Museumsgründers Sepp Winkler. Im Gegenteil, es zeige, wie wichtig dessen Idee und Arbeit war, auf die man jetzt aufbauen könne.


12. Verschiedenes, Anfragen aus den Reihen der Mitglieder
„Mein Mann brennt für diese Sache“ überraschte Brigitta Klosa die Versammlung zum Schluss. Und zeigte die Kopie eines Bildes einer österreichischen Künstlerin, dass einen Hochofenabstich darstellt. Sie hat es zufällig entdeckt, erworben und wird es als Dank für alle die mitmachen und auch dafür brennen und als kleinen Gruß aus ihrer Heimat Österreich, dem Museum schenken. Herr Klosa bedankt sich bei den zahlreich erschienen Gästen und gibt den Termin für die nächste Jahreshauptversammlung mit dem Freitag, 27. Januar 2023, 19.oo Uhr bekannt. Die Jahreshauptversammlung endet um 21:30 Uhr.