Die Ära Sepp Winkler

33 Jahre lang war Sepp Winkler nicht nur die Triebfeder sondern auch die Seele des Bergbaumuseums und des Fördervereins.

 

Schon in jungen Jahren hat er sich für den Bergbau und das Hüttenwesen in Achthal interessiert. Dies umso mehr, als er eine Kiste mit alten Plänen fand, die eigentlich verheizt werden sollten. Dieses Interesse ließ ihn nicht mehr los und vertiefte sich noch, als er später durch seine Arbeit bei der Saline in Bad Reichenhall im Besonderen mit dem Bergbaugebiet und den Stollen in Achthal und Neukirchen zu tun bekam. "Die im Museum dargestellte Geschichte ist der Ursprung unserer Industrialisierung", sagte Winkler einmal und dies fesselte ihn so stark, dass er am 11. April 1976 einen Lichtbildervortrag über den Salzburger Bergbau im Gasthaus Neukirchen abhielt (das Gebiet gehörte ja bis 1816 zu Salzburg und wurde dann bayrisch). Gemeinsam mit den drei damals noch lebenden ehemaligen Bergleuten Baumgartner, Obermayer und Schiel wurde nach dem Vortrag beschlossen, die alte Barbarafahne restaurieren zu lassen, wozu in Neukirchen eine Haussammlung durchgeführt wurde.

Barbarafahne

Am Sonntag, 10. Juli 1977 war es dann soweit, die von Frau Andersen vom Armeemuseum in Ingolstadt restaurierte Fahne erhielt durch Herrn Erzabt Franz Bachler aus Salzburg den kirchlichen Segen, viele Knappenabordnungen aus Salzburg, Oberösterreich, Tirol und ganz Bayern waren hierzu gekommen.

Damit das Andenken an den Bergbau im Raum Neukirchen und das Hüttenwesen im Achthal auch weiterhin erhalten bleibt, sollte ein kleines Museum entstehen. Dazu wurde am 15. Juli 1983 der Förderverein Bergbaumuseum Achthal e.V. mit 54 Gründungsmitgliedern gegründet und Sepp Winkler zu dessen 1. Vorsitzenden gewählt. Es wurde eine „Heimatstube" im ehemaligen Amtshaus in Achthal mit zuerst nur drei Räumen errichtet, die durch den Hochwürdigsten Herrn Weihbischof Jakob Mayr aus Salzburg den kirchlichen Segen erhielt.

Doch die Sammlung wuchs und mit ihr auch das Bergbaumuseum. In unermüdlicher Arbeit war Sepp Winkler immer wieder bemüht, gemeinsam mit vielen Helfern aber auch so manchen Sponsoren das Museum auszubauen und zu erweitern. Er scheute keine Mühen und keine noch so anstrengenden Verhandlungen mit Behörden und Institutionen, um die nötigen Mittel hierfür zu bekommen, was ihm sicher auch viele schlaflose Nächte bescherte. Ein großes Dankeschön geht hier an die Marktgemeinde Teisendorf, die die Trägerschaft des Hauses übernommen hat und einen jährlichen Zuschuss zum Betrieb beisteuert. Dank gilt aber auch den vielen freiwilligen Helfern, die immer wieder zulangten, wenn es galt, wieder weiter zu bauen. So entstand in den 33 Jahren des Bestehens des Fördervereins ein Bergbaumuseum, das heute nach Ausarbeitung eines wissenschaftlichen Konzepts als Schwerpunktmuseum für den Erzbergbau in Bayern auf rund 500 qm Ausstellungsfläche in 25 jeweils thematisch gegliederten Räumen einen Überblick über die heimatliche Geschichte gibt. Insgesamt hat Sepp Winkler fast 70.000 Stunden im und für das Museum aufgebracht. In all den Jahren war Sepp Winkler als 1. Vorsitzender des Fördervereins die treibende Kraft, der sich auch von Fehlschlägen nicht entmutigen ließ, sondern immer wieder neue Möglichkeiten zum Wohle des Museums fand. Eine große Stütze war ihm dabei seine Familie, die immer hinter ihm stand und Mut machte, wenn es mal nicht so ganz gut lief.

Den großen Respekt und den Dank der Mitglieder für die geleistete Arbeit bewiesen auch die stehenden Ovationen und der langanhaltende Beifall, als sich 1. Vorsitzender Roland Klosa bei Sepp Winkler auf der Jahreshauptversammlung 2018 für das Geleistete und die vielen hierfür aufgebrachten Stunden bedankte und ihm die Urkunde als Ehrenvorsitzendem überreichten.

(Pressebericht Waltraud Huber)