Vom Urofen zur Stahlproduktion mit Wasserstoff

Montag, 05. Dezember 2022, Bergbaumuseum Achthal, 19 Uhr

 
Prof. em. Dr. Klaus Oppermann, ehemaliger Lehrstuhlinhaber für Metallurgie an der TU Bergakademie Freiberg/Sachsen, führt in die spannende Geschichte der Stahlproduktion ein bis hin zum aktuellen Thema der Energiewende mittels Wasserstoff.

Über 30 Besucher kamen in den Vortragssaal des Bergbaumuseums Achthal. Dabei erfuhren sie von Prof. em. Dr. Klaus Oppermann - übrigens Jahrgang 1934 - hochinteressante Details über die Geschichte der Eisenverarbeitung bis zum spannenden Ausblick über die Zukunft des hoch energiehungrigen Industrieprozesses der Stahlproduktion.

Für viele Besucher war sicherlich neu, dass bis zu Beginn des letzten Jahrhunderts noch kein richtiges geschmolzenes Eisen produziert werden konnte. Über viele Jahrhunderte handelte es sich nur um Eisenluppe. Dieses Eisen musste erst aufwendig durch Schmieden verdichtet und von Schlacke befreit werden, bis man daraus den eigentlichen Rohstoff gewinnen konnte. Der Grund war einfach der, dass die sogenannten Rennöfen (Uröfen) einfach die erforderliche Temperatur zur Eisenschmelze nicht erreichen konnten.

Erst mit zunehmender Industrialisierung konnte man zunächst "Hohe Öfen" und dann die uns heute noch bekannten Hochöfen bauen, die dann zum ersten Mal geschmolzenes und gießbares Eisen(oxid) hervorbrachten.

Zum Abschluss informierte Prof. Oppermann noch über die Schwierigkeiten der Stahlgewinnung durch zum Beispiel den "grünen Wasserstoff". In sogenannten Reaktoren muss der zunächst aus Elektrolyse gewonnene Wasserstoff mit dem Erz reagieren, was momentan noch mit enormen Energiegewinnungskosten und Energiemengen verbunden ist. Man braucht ungefähr die 5-fache Primärenergie gegenüber der bisherigen Koks-/Gas-Befeuerung. Auch die Kosten sind derzeit noch das Vielfache von dem, was bisher nötig war. Dabei "rein auf den Markt" zu setzen, hält Prof. Oppermann für nicht durchführbar.

Anschließend gab es für die Besucher noch eine kleine Überraschung. Prof em. Dr. Klaus Oppermann ist auch ein begeisterter Arkkordeon-Spieler und so konnten noch gemeinsam im Saal zwei alte Bergleutelieder gesungen werden.

Herzlichen Dank für den zahlreichen Besuch.

Glück Auf - bis zum nächsten Mal.

Roland Klosa
Vorstand