Befahrung Maximilian-Erbstollen 22.02.2023



Kleine Gruppe darf den Maximilian Erbstollen befahren

Es war schon ein besonderes Erlebnis. Für die meisten Teilnehmer dürfte es die erste Befahrung des Maximilian Erbstollens der damaligen Eisengewerkschaft Achthal gewesen sein. Schließlich ist der Erzabbau bereits seit 1925 eingestellt.

Seit ein paar Jahren wird der Erbstollen von der Staatsregierung zur Erhaltung des Abwasserausflusses und somit der Stabilität des darüber befindlichen  Gesteins saniert. Bis zur aktuellen Baustelle bei rund 1.500 Meter Eingangstiefe konnten die 10 interessierten Teilnehmer auf eigene Gefahr unter fachmännischer Leitung des Betriebsleiters im Februar 2023 einfahren. "Einfahren" ist der bergmännische Ausdruck, auch wenn es sich nur um eine Stollenbegehung handelt, wie in unserem Fall.

Mit Stirnlampen und Schutzhelm gerüstet, konnten wir dann in die Tiefe des Berges eindringen. Wir waren erstaunt, wie sauber und geradlinig der Stollen ausgemauert ist. Von 1844 bis 1855 dauerte die Erstellung des Maximilian Erbstollens. Er sollte auf gerade Länge den Ulrichflöz treffen und somit den Fortbestand der 1824 gegründeten Karolinenhütte in Achthal im wirtschaftlich schwierigen Umfeld sichern.

Deutlich zu sehen sind die Jahreszahlen an den Wänden, welche Zeugnis über den Baufortschritt ablegen. Auch finden sich immer wieder Angaben über die Länge des Stollens. Es finden sich aber auch manch rätselhafte Zeichen und Buchstaben im Mauerwerk, deren Bedeutung bis heute selbst von den Fachleuten nicht einwandfrei erkannt wurde. An einigen Stellen ist deutliche der Bergdruck zu erkennen, denn zahlreiche Einwölbungen und Risse an den Wänden machen die Notwendigkeit der Sanierung deutlich, wenngleich der Stollen für die Öffentlichkeit nie befahrbar sein wird. Die baulichen Maßnahmen dienen ausschließlich dem Erhalt des historischen Bauwerks und dem Schutz der Umgebung.

Vorstand Roland Klosa steht aber dennoch mit den zuständigen Behörden in regelmäßigen Austausch. Vielleicht lassen sich eines Tages rund 70 Meter so ausbauen, dass eine museale Nutzung des Stollens im Eingangsbereich möglich wäre. Ein kleiner Lehrpfad würde dann vom Bergbaumuseum Achthal bis zum Stolleneingang verlaufen. Dies würde die Attraktivität im Zusammenhang mit der neuen Dauerausstellung erheblich steigern.