Achthaler Kirtag 2023


Patroziniumsfest im Achthal  feierlich begangen

Neukirchen/Achthal: Trotz des unbeständigen und regnerischen Wetters, wurde das Patroziniumsfest der Bergknappenkapelle im Achthal am ersten Sonntag im August traditionsgemäß begangen. Viele Gottesdienstbesucher hatten sich zum feierlichen Gottesdienst eingefunden. Weil die kleine Kapelle neben dem Bergbaumuseum nur wenigen Besuchern Platz bietet, mussten die meisten Kirchgänger den von Pfarrer Martin Klein zelebrierten Gottesdienst vor der Kirche verfolgen. Um auch sie in die Feier mit einzubeziehen, wurden die Lesung, das Evangelium und die Predigt am Kircheneingang vorgetragen. In der Kapelle hatten links und rechts des Altars die Fahnenabordnungen der Bergknappen und des Köhlervereins Aufstellung genommen. Eine Bläsergruppe der Musikkapelle Neukirchen begleitete die Messe mit geistlichen Instrumentalstücken. Die Böllerschützen der Weildorfer Hubertusgilde hatten den Tag mit Böllerschüssen eingeleitet und auch während der Wandlung Salutschüsse abgefeuert. 

 Mit einem kurzen Rückblick auf die Geschichte der Achthaler Knappenkapelle, zusammengefasst von dem langjährigen Mesner und Betreuer der Kapelle, Hans Maier aus Achthal, führte Pfarrer Martin Klein in den Gottesdienst ein. So soll im Achthal schon um 1600 eine Kapelle erbaut worden sein. Ein gutes Jahrhundert später hat sich Franz Lorentz Schallhammer für den Bau einer größeren Kapelle eingesetzt und das  Achthaler Gnadenbild, eine Darstellung Mariens als „unbefleckte Empfängnis“ aus Wessobrunn,  nach Achthal gebracht. Im März 1800 wurde die Kapelle durch einen Brand schwer beschädigt. Zwanzig Jahre später wird sie urkundlich wieder erwähnt, wobei der Name „Maria Schnee“ zum erstenmal auftaucht. Schwere Hochwasserschäden erlitt der  Bau 1886, 1899 und 1945. Heute ist die Kapelle im Eigentum der Gemeinde Teisendorf.  

Ausgehend von dem Tagesevangelium der Verklärung Christi auf dem Berg Tabor bezeichnete  Pfarrer Klein in seiner Predigt die Erreichung des Gipfels bei einer  Bergwanderung als „Sehnsuchtsmoment, den man am liebsten festhalten möchte“ und aus dem man doch in den Alltag zurückkehren muss. In solchen Glücksmomenten könne man begreifen, was richtig und was falsch ist. Dies zu unterscheiden, sei noch nie so schwierig gewesen wie heute in Zeichen von Internet und künstlicher Intelligenz und wird in Zukunft nicht leichter werden. Christinnen und Christen seien erfahren darin, der Wahrheit, also Gott, auf die Spur zu kommen und um den wahren Glauben zu ringen. Hilfe bei der Suche erhalten sie vom Hl. Geist und von Maria, dem „Meerstern“. So wie die Sterne den Seefahrern beim Navigieren den richtigen Weg gezeigt haben, könne auch sie helfen, den richtigen Weg zu finden. „Christsein heißt, sich gemeinsam auf die Suche nach der Wahrheit zu machen, die immer wieder neu entdeckt werden will“ schloss Pfarrer Klein seine Ausführungen.

 Im Anschluß an den Gottesdienst lud der Förderverein des Bergbaumuseums Achthal alle  Anwesenden zu einem gemütlichen Beisammensein vor der ehemaligen Garage des Bergbaumuseums, die kürzlich zur neuen „Museumswerkstatt“ umgestaltet worden ist.  Als Verköstigung gab es herzhaftes Essen, Kuchen und Kaffee sowie kalte Getränke. Für gute Stimmung sorgten  die beiden Ziachspieler Fabian Noder und Simon Aicher aus Neukirchen mit schwungvollen  alpenländischen Weisen. Die Kuratorin der neuen Dauerausstellung Ulrike Laufer lud  Kinder und Erwachsene zu  einem historischen Rundgang durch das alte Amtshaus und das ehemalige Hochofengelände ein, wo sie in kindgerechter Art Erklärungen zur Eisenproduktion im allgemeinen und im Achthal im Besonderen gab. Als sich dann am frühen Nachmittag auch noch die Sonne zeigte, wurde ein eingangs verregneter Kirtag für alle noch zu einem schönen, gemütlichen Fest.

(Pressebericht Monika Konnert) 

Fotos: M. Konnert