Achthaler Kirtag 2024
Während der Messe standen die Fahnenabordnungen der Bergknappen und des Köhlervereins links und rechts des Altars mit dem Gnadenbild, an dem Pfarrer Martin Klein die Messe zelebrierte.
Vorgezogener Kirtag im Achthal
Teisendorf/Achthal: Am Sonntag, dem 28. Juli 2024 wurde im Achthal das Patrozinum der Knappen-Kapelle „Maria Schnee“ gefeiert. Die um 1650 erbaute Knappenkapelle war zuerst der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ geweiht. Im Jahre 1800 brannte sie ab, wurde 1820 erneuert und als „Maria Schnee“ geweiht. Das Patroziniumsfest fällt eigentlich auf den 05.August, wenn die katholische Kirche der Einweihung der römischen Patriarchalbasilika Santa Maria Maggiore in Rom im Jahre 432 gedenkt. Diese Kirche wird auch noch „Maria zum Schnee“ genannt, weil sie, so die Legende, nach einem „Schneewunder“ mitten im Sommer in Rom auf dem Hügel Esquilin errichtet wurde. Im Achthal wird das Fest immer am ersten Sonntag im August gefeiert, wurde in diesem Jahr aber wegen des 150-jährigen Gründungsjubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen um eine Woche vorverlegt. Leider hat es der Wettergott nicht sehr gut gemeint, so dass Pfarrer Martin Klein den Gottesdienst nicht im Freien sondern in der kleinen Kapelle zelebrieren musste, wo wenig Platz war. Viele Gläubige verfolgten die Feier trotz Regen auch im Freien.
Roland Klosa, Vorstand des Fördervereins Bergbaumuseum Achthal, begrüßte alle Gäste, darunter auch Museumsfreunde aus Sachsen. Aus der Bergbaustadt Freiberg war der Oberbürgermeister Sven Krüger angereist sowie die Leiterin des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg Andrea Riedl mit Mann Alfons Riedel. Gekommen war auch Bürgermeister Thomas Gasser und Frau Regina Gasser, Bezirksrat Georg Wetzelsperger sowie Gemeinderätin Elisabeth Aschauer. Er dankte Familie Mayer für das Herrichten der Kapelle und das Schmücken des Altars.
Zum Gottesdienst hatten links und rechts des Altars die Fahnenabordnungen der Bergknappen und des Köhlervereins Aufstellung genommen. Eine Bläsergruppe der Musikkapelle Neukirchen begleitete die Messe mit geistlichen Instrumentalstücken. Die Böllerschützen der Weildorfer Hubertusgilde haben während der Wandlung und beim 12 Uhr Läuten Salutschüsse abgefeuert.
Maria sei, so die Legende, einem römischen Patrizier und seiner Frau erschienen und habe versprochen, diesen ihren Kinderwunsch zu erfüllen, wenn sie eine Kirche an der Stelle erreichten würden, wo am nächsten Morgen Schnee liegen würde, erklärte Pfarrer Martin Klein den Hintergrund des Festes. Dieses Wunder sei tatsächlich eingetroffen. Die Kirche wurde gebaut und ist heute eine der fünf Papstbasiliken in Rom. An Wunder zu glauben, wie sie auch im Evangelium bei der Brotvermehrung beschrieben sind, sei schwierig. Es sei aber auch nicht wichtig, denn Wunder wollen nur zeigen, wie groß das ist, was Menschen mit dem Verstand nicht begreifen können, führte Klein in seiner Predigt aus. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, erlebe täglich viele große und kleine Wunder. „Wer an die Schöpfung nur als Ergebnis der Wissenschaft und Forschung glaubt, muss aufpassen, dass er nicht 'sein blaues Wunder' erlebt“, so Klein. Er schloss mit dem Satz „Nicht der ist weise, der nicht an Wunder glaubt, sondern der, der Gottes Wunder Tag für Tag die Tür aufmacht“.
Im Anschluss an den Gottesdienst lud der Förderverein Bergbaumuseum Achthal alle Anwesenden zu einem gemütlichen Beisammensein vor der Garage der Museumswerkstatt ein. Dort waren Tische und Bänke aufgestellt, mit Schirmen gegen den leichten Regen. Als Verköstigung gab es Weißwurst und Wiener sowie Kuchen, Kaffee und kalte Getränke. Für gute Stimmung sorgte die Amtsgerichtsmusi mit Steffi Wimmer, Rosa Reiter, Klara Stief, Horst Brunner und Felix Egglhof mit schwungvollen Weisen. Als dann noch die Sonne den Regen vertrieb, wurden es für die Gäste noch ein paar schöne, gemütliche Sommerstunden. Im kommenden Jahr ist nach Aussage von Vorstand Roland Klosa nach Wiedereröffnung des Museums im Frühjahr 2025 wieder ein Kirtag in größerem Rahmen geplant. - kon
(Pressebericht Monika Konnert)
Fotos: M. Konnert
Trafen sich beim Achthaler Kirtag: Bezirksrat Georg Wetzelsperger, Andrea Riedel, Oberbürgermeister Sven Krüger, Roland Klosa, Bürgermeister Thomas Gasser mit Frau, Regina Gasser.
Oberbürgermeister Sven Krüger (links) überreichte Bürgermeister Thomas Gasser ein Präsent aus der Silberstadt Freiberg.
Hoher Besuch aus der Silberstadt Freiberg
Teisendorf: Auf Einladung des Fördervereins Bergbaumuseum Achthal haben der Oberbürgermeister der Stadt Freiberg/Sachsen, Sven Krüger und die Leiterin des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg Andrea Riedel die Marktgemeinde Teisendorf besucht. Riedel ist auch verantwortlich für die weltgrößte Mineralienschau „terra mineralia“, ebenfalls in Freiberg. Die Gäste wurden von dem Vorstand der Fördervereins im Achthal, Roland Klosa, empfangen und während ihres Besuchs betreut.
Oberbürgermeister Sven Krüger war, wie er gegenüber der Heimatzeitung gestand, erstmals in Teisendorf, ja sogar erstmals in dieser Region. „Ich bin von der Schönheit ihrer Heimat und von der Gastfreundschaft der Menschen überwältigt. Das macht Lust auf mehr“, so der Oberbürgermeister gegenüber der Heimatzeitung. Die Gäste haben auch den Achthaler Kirtag mitgefeiert und sind dort mit dem 1. Bürgermeister von Teisendorf, Thomas Gasser und Bezirksrat Georg Wetzelsperger zusammengetroffen. Bürgermeister Gasser war erst am Vorabend des Kirtags aus dem wohlverdienten Urlaub nach Teisendorf zurückgekehrt und konnte deshalb seinen Amtskollegen aus Freiberg nicht vorher begrüßen.
Die Verbindungen Teisendorfs zu Freiberg, einer historischen Bergstadt im Erzgebirge, die für ihren Silberbergbau berühmt und heute UNESCO-Welterbe ist, kamen über den Förderverein Bergbaumuseum Achthal zustande. Roland Klosa, der Vereinsvorstand, hat im Zuge der Neugestaltung der neuen Dauerausstellung Kontakte zu ähnlichen Einrichtungen im In- und Ausland geknüpft, darunter auch zum Bergbaumuseum in Freiberg. Dessen Leiterin Andrea Riedel hat auf Einladung von Klosa bei der Jahreshauptversammlung 2023 des Fördervereins Bergbaumuseum Achthal einen Vortrag über ihr Museum und dessen Weiterentwicklung in Form eines Gebäudeanbaus und Neugestaltung gehalten. Auch Freiberg baut zur Zeit die Dauerausstellung seines Museums um. Da die Stadt durch die Silbergewinnung bekannt und reich geworden ist, wird die neue Dauerausstellung unter dem Motto „Der silberne Faden“ stehen. Sie soll, ähnlich wie im Achthal, ein „Museumserlebnis für alle Sinne“ werden, und sich an alle Bevölkerungsgruppen wenden. Im Achthal stand die Eisengewinnung und -verhüttung im Mittelpunkt, daher die neue Bezeichnung „Eisenreich“.
Bei dem Treffen im Achthal zeigte sich schnell, dass es viele Gemeinsamkeiten und auch ähnliche Probleme gibt, und das der gegenseitige Austausch sehr hilfreich sein kann ist. „Wir haben auf beiden Seiten viele Ideen, wo wir uns gegenseitig befruchten und voneinander lernen können“, waren auch die beiden Rathauschefs Sven Krüger und Thomas Gasser überzeugt. Schnell waren sie sich einig, die Verbindungen zwischen Teisendorf und Freiberg zu intensivieren, und den persönlichen Austausch nicht abreißen zu lassen. Eigentlich gebe es eine sehr, sehr lange Verbindung zwischen Freiberg und Bayern, erzählte Krüger. „Freiberg wurde von Siedlern aus Franken 1162 gegründet. Man hat diese angeworben, um die dunklen Wälder im Erzgebirge zu roden und so Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen. Dass man dabei Silber gefunden hat, war reiner Zufall“. Über 800 Jahre wurde im Silberbergwerk das wertvolle Metall gewonnen. Von den „silbernen Zeiten“ zeugen heute mehr als 550 denkmalgeschützte Bauwerke rund um den spätmittelalterlichen Stadtkern. Zudem gibt es in Freiberg die älteste Bergakademie der Welt, gegründet 1765. Bürgermeister Thomas Gasser hat die hohen Gäste aus Sachsen bereits jetzt zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung des Bergbaumuseums „Eisenreich“ im Achthal eingeladen und seinen Gegenbesuch in Freiberg zugesichert. Der Vorstand des Fördervereins Roland Klosa war bereits im Juni auf Einladung der sächsischen Freunde in Freiberg gewesen und hat dort am 37. Bergstadtfest Freiberg/Sachsen teilgenommen. - kon
(Pressebericht Monika Konnert)
Fotos: M. Konnert