Bergbaumuseum ab 10. Mai 2025 wieder geöffnet

Teisendorf/Achthal: Endlich ist es soweit! Nach fast drei Jahren Umbau wird die neue Dauerausstellung im Bergbaumuseum „Eisenreich“ im Achthal ab Samstag, den 10. Mai für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Bereits am  Freitag, den 09. Mai, findet der Festakt zur Wiedereröffnung im Kreis geladener Gäste statt. Die Festrede hält Staatsministerin Michaela Kaniber. 

Das moderne Museum im alten Amtshaus des ehemaligen Bergbau- und Hüttenunternehmens im Achthal bietet Geschichte zum Erleben und Entdecken für jung und alt. Den Besucher erwartet eine interaktive, familienfreundliche neue Dauerausstellung mit modernen Medienstationen , die die  Geschichte des Erzbergbaus und  der Eisenverhüttung im Achthal erzählt, dabei aber die Menschen und das gesellschaftliche Leben in diesem Ort und in der Region nicht vergißt.  Zwar bleibt „Eisen“ das Kernthema, es wird aber auch dargestellt,  wie dieses Element das Leben und Arbeiten im Achthal geprägt und was sich durch das Wegfallen dieses Industriezweiges hier verändert hat. Kultur- und Technikgeschichte werden unter dem neuen Titel „Eisenreich“ miteinander verwoben.

Auf über 500 Quadratmeter und in 25 thematisch gestalteten Räumen tauchen Besucherinnen und Besucher jeden Alters ein in die Welt des bayerischen Erzbergbaus – fundiert, spannend und lebendig aufbereitet. Sie werden der Architektur des Hauses entsprechend durch zwei Epochen geführt: Im Erdgeschoss, in dem vielfach noch die alten Gewölbe erkennbar sind, erlebt man die frühe Neuzeit bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Fußböden und Mobiliar sind hier in dunkel gehalten, um eine „unter Tag“ Atmosphäre zu schaffen.  Im Obergeschoss, das über eine kunstvolle im 19. Jahrhundert selbstverständlich von der Achthaler Carolinenhütte gegossene Eisentreppe zu erreichen ist, wird die Zeit der Industrialisierung gezeigt. Hier ist alles hell gehalten, denn der Besucher ist jetzt über Tag angekommen. Dank umfangreicher Recherchen in vielen Museen, Archiven und Sammlungen können in der neuen Ausstellung deutlich mehr Exponate, Illustrationen und Informationen angeboten werden, als die alte Daueraustellung umfasste. Diese werden oft  in biographische Erzählungen eingebunden. Unter anderen erzählen der berühmte Arzt Paracelsus, ein Dienstmädchen aus dem Amthaus, die Witwe eines verunglückten Bergmanns und der letzte Direktor der Eisengewerkschaft Titus Kolb aus ihrem Leben.  Vergrößerte Klassenbilder von früher,  Einblicke in die häusliche Gemütlichkeit, die Feste, die Trachten und Tänze, aber auch in die düsteren Seiten des Bergarbeiterlebens mit dem Tod als ständigem Begleiter, lassen das Leben des „Industriedorfes“ Achthal im 19.Jahrhundert am Besucher vorbeiziehen.

Die Kinder können, geleitet vom Grubenmurmel auf Entdeckungsreise gehen, lebendige Bilder betrachten und den Erzählungen der dort abgebildeten Personen lauschen, einen Schaustollen betreten und erleben, wie dunkel und eng es dort ist. Für Schülerinnen und Schüler  bietet die neue Dauerausstellung die Möglichkeit, ihr Wissen zu Geologie, Geschichte und Chemie zu vertiefen, alchemistische Zeichen kennenzulernen und zu sehen, wie es in den frühen Laboren zuging. Denn die Alchemisten waren die frühen Chemiker. Warum das so war und was das letztendlich mit  Eisengewinnung und Verhüttung auch im Achthal zu tun hat, erschließt sich dem aufmerksamen Besucher auf seinem Rundgang durch diese interessante und kurzweilige Ausstellung.

Das Museum in Teisendorf-Achthal, Teisendorfer Straße  63,  ist täglich außer Dienstag geöffnet, am Donnerstag von 14 bis 20 Uhr, an den anderen Tagen von 10 bis 16 Uhr. Es schließt am 15. Oktober und öffnet wieder am 15. April 2026.  Für  Gruppen sind auf Anfrage auch Führungen außerhalb der Saison möglich. Ab Juni werden im 2. Stock des Gebäudes wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen stattfinden. Die  erste solche Ausstellung wird gerade eingerichtet und widmet sich dem Thema Fossilien mit vielen wertvollen Funden vor allem aus unserer Region. Weitere Infos unter www.eisenreich-museum.de oder unter info@eisenreich-museum.de.  Ein Besuch in der neu eröffneten und in ihrer Art in der Region einzigartigen Dauerausstellung lohnt sich und kann für die ganze Familie zu einem kurzweiligen und lehrreichen Erlebnis werden. - kon

Direktor Titus Kolb begrüßt die Besucher in seinem Büro.

Im Obergeschoss heißt das Dienstmädchen Anna die Besucher willkommen.

Moderne Medienstationen laden zum interaktiven Handeln ein.