Achthaler Kirtag 2025


Kirtag im Wetterglück

Neues Fahnenband geweiht - Gute Stimmung bis in den späten Nachmittag

Neukirchen/Achthal: Das Patrozinium der Filialkirche im Achthal, besser bekannt als Bergknappenkapelle, wird traditionsgemäß am ersten Sonntag im August gefeiert, weil das Fest der Namensgeberin „Maria Schnee“ oder „Unsere Liebe Frau vom Schnee“ auf den 5. August fällt.

Auch in diesem Jahr stand am Anfang des Tages ein festlicher Patroziniumsgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Martin Klein und musikalisch begleitet von der Neukirchner Musikkapelle. Zum Gottesdienst hatten links und rechts des Altars die Fahnenabordnungen der Bergknappen und des Köhlervereins Aufstellung genommen. Kurz vorher hatte die Hubertusgilde Eichham-Weildorf den Festtag mit Böllerschüssen eröffnet. Auch bei der Wandlung haben sie Salutschüsse abgefeuert. Wegen des seit Tagen anhaltenden Regenwetters wurde der Gottesdienst in der kleinen Kapelle zelebriert. Dennoch waren viele Besucher gekommen und verfolgten die Feier auf Bänken sitzend oder stehend vor der Kapelle. Genau vor Beginn der Messe um 10 Uhr hörte der Regen auf und es wurde ein zwar etwas kühler, aber trockener Tag. Dem geselligen Zusammensein, zu dem der Förderverein Bergbaumuseum Achthal eingeladen hatte, stand nichts mehr im Wege.

Roland Klosa, der 1.  Vorstand des Fördervereins Bergbaumuseum Achthal begrüßte die Gottesdienstbesucher, unter ihnen auch den 1. Bürgermeister Thomas Gasser und den 3. Bürgermeister Georg Quentin, Gemeinderäte, Vereinsmitglieder und Förderer.  Ein besonderer Gruß ging an Dr. Barbara Tober vom Keltenmuseum Hallein und an die Direktorin des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg/Sachsen, Andrea Riedel mit Mann Alfons Riedel. Zwischen dem Freiberger Museum und dem Bergbaumuseum Achthal gibt es enge partnerschaftliche Beziehungen. Andrea Riedel bedankte sich für die Einladung, gratulierte zur neuen Dauerausstellung und gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Kulturpartnerschaft zwischen Teisendorf und Freiberg lebt und ausgebaut wird.

In der Einleitung zum Gottesdienst machte Pfarrer Klein die Verbindung zur Kirche Santa Maria Maggiore in Rom, auch „Maria im Schnee“ genannt. Sie ist die Mutterkirche aller der seligsten Gottesmutter geweihten Kirchen.  Der Legende nach wurde sie nach einem „Schneewunder“ auf dem Hügel Esquilin In Rom errichtet und am fünften August 432 eingeweiht. Maria sei, so die Legende, einem römischen Patrizier und seiner Frau erschienen und habe versprochen, diesen ihren Kinderwunsch zu erfüllen, wenn sie eine Kirche an der Stelle errichten würden, wo am nächsten Morgen Schnee liegen würde. Dies sei tatsächlich eingetroffen.  Die Legende von „Maria Schnee“, bei der im heißen römischen Sommer Schnee fiel und damit der Bau einer Kirche initiiert wurde, verdeutliche das Wirken Gottes und die Bedeutung von Wundern, die aber immer auch die Mitwirkung der Menschen erfordern, sagte Pfarrer Klein in seiner Predigt. Maria habe sich vorbehaltslos in den Dienst Gottes gestellt, ohne Rückversicherung. „Sie hat durch ihr Jawort gegenüber Gott, ... den Bruch zwischen den Geschöpfen und dem Schöpfer wiedergutgemacht“; so Klein. Ein mittelalterlicher Gelehrter nannte sie „Reparatrix“, eine Helferin, die Gebrochenes wiederherstellen kann. Ihr Vorbild kann die Menschen ermutigen, Beziehungen zu pflegen, Brüche zu heilen und nicht alles, was kaputtgeht, vorschnell aufzugeben. Marias Vorbild und die Bereitschaft, am Heil mitzuwirken, sind Einladung für alle Menschen, aktives Mitgefühl und Fürsorge zu leben – eine zeitlose Weisheit für das Miteinander auch kommender Generationen.
 

Zum Ende des Gottesdienstes segnete Pfarrer Martin Klein ein Fahnenband, das die Patin Brigitta Klosa, die Frau des 1. Vorstands Roland Klosa gestiftet hat. Das Ehrenband erinnert an die „Wiederauffahrung“ des Bergbaumuseums Achthal im Mai dieses Jahres. Die Patin übergab das gesegnete Band an den Vorstand und wünschte ihm „die Aufgaben eines Museums, nämlich Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln von kulturellem Erbe“ mit allen Vereinsmitgliedern und Förderern des Museums zu leben.

Beim anschließenden Beisammensein sorgte der Förderverein für Essen und Getränke, sowie Kaffee und Kuchen. Die Musikkapelle Neukirchen spielte auf und trug mit dazu bei, dass die gute Stimmung bis zum späten Nachmittag anhielt. Am Kirtag waren auch das Museum und die Sonderausstellung Fossilien bis um 16 Uhr geöffnet. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit zur Besichtigung.

Der Kirtag war Teil und wurde unterstützt durch das Interreg-Programm Bayern-Österreich „Bergbaumuseum meets Keltenmuseum“. Als „people-to-people Projekt“ setzt es sich mit der Begegnung, dem Kennenlernen und dem miteinander Arbeiten von Menschen aus der Grenzregion in allen Lebensbereichen auseinander. Im Rahmen dieses Projektes werden im Herbst im Achthal und in Hallein Vortrags-Veranstaltungen zu Themen in Zusammenhang mit den beiden Museen angeboten. Unterstützt wird auch die Erstellung eines Museumsführers für das Bergbaumuseum Eisenreich.

 (Pressebericht Monika Konnert) 


Die Direktorin des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg/Sachsen, Andrea Riedel, übergibt ein Gastgeschenk an Bürgermeister Thomas Gasser.

Dr. Barbara Tober vom Keltenmuseum Hallein als Vertreterin des gemeinsamen Interregio Projektes "drent und herent".