Interreg Projekt Bayern - Österreich
Keltenmuseum Hallein zu Gast im Bergbaumuseum Achthal
Im Rahmen eines geförderten People-to-People Projektes unterstützen wissenschaftliche Mitarbeiter*innen vom Keltenmuseum Hallein das Eisenreich Bergbaumuseum Achthal im benachbarten Teisendorf mit verschiedenen Fachvorträgen.
Keltenmuseum Hallein zu Gast im Bergbaumuseum Achthal
Im Rahmen eines geförderten People-to-People Projektes unterstützen wissenschaftliche Mitarbeiter*innen vom Keltenmuseum Hallein das Eisenreich Bergbaumuseum Achtal im benachbarten Teisendorf mit Fachvorträgen zum Salzwesen.
Damit soll ein grenzübergreifender EUREGIO-Austausch zwischen Kultureinrichtungen in Salzburg und Bayern gefördert werden. Die Bergbaubetriebe prägten beide Gebiete über viele Jahrhunderte und stehen auch exemplarisch für grenzübergreifende Ressourcen und deren parallele, aber auch unterschiedliche Nutzung. Das Bergbaumuseum Achthal betont bei seiner Wissensvermittlung, dass die Landesgrenze zwischen Salzburg und Bayern im Zeitraum 959 und 1810 genau durch die Erzlagerstätte verlief. In Hallein nutzte man die größtenteils auf bayrischer Seite liegende Salzlagerstätte. Bis heute gilt hier der älteste Staatsvertrag, die sogenannte Salinenkonvention vom 18. März 1829. Was liegt also näher, also gemeinsam auf diese kulturgeschichtlichen Entwicklungen zu blicken.
Montag, 13.10.2025, 18 Uhr [Vortrag 1]
Entwicklung des Salzbergbaus am Dürrnberg bei Hallein
Referent: Dr. Anna Holzner
Am 13. Oktober um 18 Uhr spricht Dr. Anna Holzer über die Entwicklung des Salzbergbaus am Dürrnberg bei Hallein.
Der Vortrag befasst sich mit der Geschichte des Salzbergbaus von der Eisenzeit, der Zeit der Kelten, über das Mittelalter und die Barockzeit, bis hin zur Schließung des Salzabbaus 1989. Das Salz war über Jahrhunderte der größte wirtschaftliche Faktor des Fürsterzbistums. Die Stadt Hallein war im Mittalter der bedeutendste Salzlieferant Mitteleuropas.
Montag, 13.10.2025, 18 Uhr [Vortrag 2]
Bergbau 4.0 – museal vermittelbar?!
Andrea Riedel, Direktorin Stadt- u. Bergbaumuseum Freiberg/Sachsen
Der Vortrag "Bergbau 4.0 - Vermittlung im Museum!?" beschäftigt sich mit dem aktuellen Stand der Explorationen in Sachsen. Der Freistaat Sachsen hat eine Rohstoffstrategie verabschiedet, welche die Grundlage für den perspektivischen Bergbau im Freistaat bildet. Neben neuen Funden von Rohstoffvorkommen (Lithium im Osterzgebirge) werden andere Bergbausparten (Braunkohleabbau) zurück gefahren und eingestellt. Dies wirft auch hinsichtlich der freigestellten Arbeitskräfte weitgehende Fragen auf. Um den Besuchern des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg die perspektivische Entwicklung des sächsischen (Erz) Bergbaus im 21. Jahrhundert zu vermitteln, haben sich das Team und die Planer innovative Gedanken zu den Vermittlungsmöglichkeiten in der neuen Dauerausstellung gemacht. Die Herausforderungen im aktuellen und zukünftigen Bergbau als auch die Vermittlungsmöglichkeiten im musealen Rahmen werden im Vortrag vorgestellt.
Plakat, Montag, 13.10.2025 >>>
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Dienstag, 28.10.2025, 18 Uhr [Vortrag 1]
Die Vertreibung der Salzburger Protestanten 1731/1732
Referent: Mag. Benjamin Mühlbachler
Am 28. Oktober um 18 Uhr gibt Benjamin Mühlbachler Einblicke in die Vertreibung der Salzburger Protestanten in den Jahren 1731 und 1732.
Der Thesenanschlag Martin Luthers im Jahr 1517 leitete tiefgreifende religiöse wie auch politische Umwälzungen in Europa ein. Für die geistlichen Landesfürsten stellte es ein erhebliches Problem dar, dass sich selbst die Knappen auf dem Dürrnberg den reformatorischen Lehren zuwandten. Bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts kam es zu ersten Landesverweisungen. Ihren Höhepunkt erreichten die Ausweisungen jedoch unter Fürsterzbischof Leopold Anton von Firmian in den Jahren 1731/32, als rund ein Fünftel der Salzburger Bevölkerung gezwungen war, die Heimat zu verlassen.
Dienstag, 28.10.2025, 18 Uhr [Vortrag 2]
Bauernkrieg 1525 aus forstlicher Sicht
Referent: Dr. Joachim Hamberger, Forsthistoriker & Ltg. AWG (Bayer. Amt für Waldgenetik), Teisendorf
Anfang des 16. Jahrhunderts kamen so viele politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen zusammen, dass man von einem echten Epochenbruch sprechen muss. Besonders bedrängt in ihren Lebensverhältnissen waren die Bauern. Ihre Aufstände 1525 v.a. im Schwäbischen und 1526 im Salzburgischen waren ein Schrei nach Reformen aller Art. In den 12 Memminger Artikeln bündeln sich ihre Ideen, von Mitbestimmung, freiem Zugang zu den Gütern der Natur und gerecht verteilter Nutzung der Ökosysteme. Auch Forderungen zum Wald und Jagd waren dabei. Die Aufstände wurden brutal niedergeschlagen und die alte Ordnung verfestigte sich für fast 300 weitere Jahre. Heute sind die Bauernkriege zu Unrecht fast vergessen. Gerade weil sich viele Anschlusspunkte an aktuelle Fragestellungen ergeben (Teilhabe, Mitbestimmung, Freiheit, Zugang zu Ressourcen und gerechte Verteilung) lohnt sich der Blick auf die Ursachen und Auswirkungen dieser ersten europäischen Massenbewegung des "gemeinen Mannes".
Plakat, Dienstag, 28.10.2025 >>>
Anfang 2026 wird das, mit Mitteln der EU im Rahmen des INTERREG Programmes, geförderte Projekt mit einem Besuch des Bergbaumuseums Achtal im Keltenmuseum Hallein fortgesetzt.
www.keltenmuseum.at | www.eisenreich-museum.de | www.euregio-salzburg.eu