Barbarafeier und Preisverleihung 2024

von Monika Konnert

Ein Zeichen des Lichts und der Hoffnung

Barbarafeier in der Achthaler Knappenkapelle –  Gemütliches Beisammensein in der Museumswerkstatt

Teisendorf/Achthal: Am 04. Dezember wird das Fest der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute gefeiert. Zu diesem Tag lädt seit vielen Jahren der Förderverein Bergbaumuseum Achthal zu einer Andacht in die Knappenkapelle mit anschließendem gemütlichem Beisammensein. In diesem Jahr schloss die Feier an die Voreröffnung der neuen Dauerausstellung des Bergbaumuseums an. Die Kapelle war bis auf den letzten Platz gefüllt und konnte gar nicht alle Besucher aufnehmen.

„Die heilige Barbara ist für uns ein Zeichen des Lichts und der Hoffnung. Sie gehört zu den starken Frauen, deren Feste die Kirche im Hingehen zu Weihnachten feiert“, sagte Diakon Andreas Nieder, der die Andacht leitete. Der Diakon erinnerte daran, dass Barbara zu den vierzehn Nothelfern gehört und von der Kirche als Großmärtyrerin verehrt wird. Der Legende nach wurde Barbara auf Betreiben ihres eigenen Vaters hingerichtet, weil sie sich nicht von Christentum abbringen ließ. Ein Kirschbaumzweig, der sich auf dem Weg ins Gefängnis in ihrem Kleid verfangen hatte und den sie ins Wasser stellte, sei am Tag ihrer Hinrichtung aufgeblüht, wird erzählt. Dies wird als Zeichen der Hoffnung in einer düsteren und ausweglosen Lage gedeutet. Deshalb schneiden heute viele am 04. Dezember, dem Barbaratag, Zweige von Kirsch- oder Zwetschgenbäumen. Ins Wasser gestellt sollen die „Barbarazweige“ um Weihnachten, dem Fest der Hoffnung, erblühen. Diakon Nieder hatte Zweige mitgebracht, die er segnete und danach austeilte.

Die stimmungsvolle Feier wurde musikalisch untermalt mit Adventsliedern und alpenländischen Weisen gespielt von Anna und Regina Thanbichler mit Harfe und Zither. Nach der Andacht traf man sich in und vor der Museumswerkstatt zu einem gemütlichen Beisammensein mit Glühwein, Fruchtpunsch, Kuchen, Plätzchen und belegten Brötchen.

In diesem Rahmen wurden auch die Preise an die Gewinner des Ratespiels überreicht, dass der Förderverein Bergbaumuseum Achthal im Sommer beim ZammKema in der Marktstraße durchgeführt hat. Erraten werden musste das Gewicht einer ausgestellten Schlackekugel. Mit 1.368 g war diese deutlich schwerer, als von den meisten der circa 200 Teilnehmern angenommen.  Nur sechzehn Teilnehmer kamen dem wahren Gewicht recht nahe. Mit 1.375 g lag Ferdinand Körber aus Oberteisendorf dem richtigen Wert am nächsten. Ihm überreichte der 2. Vorstand des Fördervereins Detlef Schödel-Krey eine Grubenlampe.  Auf Platz 2 lag Julia Emig, auch aus Oberteisendorf mit geschätzten 1.350 g. Sie hat ein Faksimile der Karolinenhütte gewonnen, dass   ihr Mann, Alexander Emig, in Vertretung entgegengenommen hat. Der Förderverein bedankt sich bei allen Teilnehmern, vor allem bei den Neumitgliedern und Helfern, die im Rahmen dieser Aktion gewonnen werden konnten und lädt alle zum Besuch der neuen Dauerausstellung ab Mai 2025 ein.

 


Ein erster Blick ins neue Bergbaumuseum


Teisendorf – Die Umbaumaßnahmen der neuen Dauerausstellung im Bergbaumuseum Achthal sind zu 95 Prozent abgeschlossen. Die Gemeinde Teisendorf veranstaltete nun als Eigentümerin des Museums eine Voreröffnungsfeier (»Preopening«) in kleinem Kreis.

Die eigentliche Museumseröffnung ist am 9. Mai. Bis dahin soll die Dauerausstellung komplett fertiggestellt sein, die Probeläufe absolviert, die Hausordnung festgelegt und Museumsführer geschult sein.

Die erfolgreiche Realisierung dieser neuen, zeitgemäßen Dauerausstellung sei nur durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren möglich geworden, ausgehend vom Grundgedanken des Museumsgründers Sepp Winkler, sagte Bürgermeister Thomas Gasser. Dazu sei die Bereitschaft des Gemeinderats gekommen, die finanziellen Mittel dafür bereitzustellen. Ebenso wie ein engagierter Förderverein, der den Umbau akribisch geplant und unterstützt hat, sowie ein Planungsbüro mit viel Erfahrung in moderner Museumsgestaltung. Lob gab es von Gasser auch für Kuratorin Dr. Ulrike Laufer, die mit ihren Ideen die Präsentation des historischen, nicht immer einfachen Stoffes, ansprechend und verständlich möglich gemacht habe. Auch den Fördergebern, darunter die Leader-Förderstelle Rosenheim und der Bayerische Landtag, dankte Gasser, sowie allen Firmen, die an der Umsetzung beteiligt waren.

Man wolle in diesem Museum nicht nur eine Ausstellung zur besonderen Geschichte des Achthals zeigen, sondern auch Aufgaben erfüllen, die der deutsche Museumsbund definiert hat, so der Rathauschef weiter. Diese seien Sammeln, Bewahren, Forschen und Wissen vermitteln.

»Geschafft!« In dieses Wort legte Roland Klosa, Vorsitzender des Fördervereins Bergbaumuseum Achthal, nicht nur die Freude über die Fertigstellung, sondern auch die Erleichterung nach dem Stress des Endspurts in den vergangenen Wochen.

Klosa bedankte sich ebenfalls bei allen, die in irgendeiner Weise an dem Projekt »Neue Dauerausstellung« mitgewirkt haben. Kuratorin Ulrike Laufer gab ihrerseits den Dank an Bürgermeister Gasser weiter, der immer hinter dem Projekt gestanden habe und an Roland Klosa für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Danach ging es für die Gäste mit Laufer auf einen Rundgang durch die 23 Räume des Museums, die sich über das Erdgeschoß und das erste Obergeschoß des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Eisengewerkschaft Achthal erstrecken. Dort wird chronologisch die Geschichte des Bergbaus und der Eisenverhüttung im Allgemeinen und der Eisengewerkschaft im Achthal im Besonderen dargestellt. Auch die Menschen dahinter und das gesellschaftliche Leben in der Region im 19. Jahrhundert werden geschildert. Wertvolle Exponate wie Originalporträts wichtiger Persönlichkeiten der Eisengewerkschaft, eine große Sammlung von Bergwerkskarten der Gegend um Neukirchen, Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände aus Eisen aus dem Dreißigjährigen Krieg und vieles mehr gibt es zu sehen.

An mehreren Multimediastationen wird die Vergangenheit lebendig. An Hörstationen können Besucher Informationen zu den Ausstellungsstücken in Deutsch und Englisch erhalten. Für Kinder sind extra Stationen ausgewiesen mit dem »Grubenmurmel« als Symbol.

Zwar konnten die Gäste in der knappen Stunde des Rundgangs nur einen ersten groben Einblick in das Museum bekommen, sie zeigten sich aber von der neuen Dauerausstellung begeistert. Vor dem Geländemodell der Region zwischen Salzburg und Chiemsee, das mit geografischen Karten in verschiedenen Zeitepochen und in verschiedenen Größen multimedial abrufbar ist, konnten sich einige der Besucher nur schwer trennen.

Zur Zeit gibt es Überlegungen, das Museums ab Januar an einem Sonntag monatlich für eine Spezialführung mit Kuratorin Ulrike Laufer zu öffnen. Eine Entscheidung dazu ist aber noch nicht gefallen.

(ein Beitrag von Monika Konnert)